Studienfahrt von BW12b und FW12c nach Prag
Am Donnerstag, 10.03.2016 machten sich die beiden Klassen BW12b und FW12c nach getaner Arbeit – denn es musste zuerst die dritte Englischschulaufgabe geschrieben werden – zusammen mit Ihren Klassenleitern Herrn Martin und Frau Dr. Väth sowie Herrn Fischer in Richtung tschechischer Hauptstadt auf den Weg.
Historischer Stadtkern und Brauereibesichtigung
Als erster Programmpunkt unserer Studienfahrt war die Brauerbesichtigung bei Pilsner Urquell vorgesehen. Da wir schon etwas früher als geplant in Pilsen ankamen, hatten wir auch die Gelegenheit die Kulturhauptstadt Europas aus dem Jahr 2015 kurz zu besichtigen.
Der historische Stadtkern Pilsens wurde im Jahre 1989 bereits zur Stadtdenkmalzone erklärt. Hierbei nutzten wir auch alle gleich die Gelegenheit, um uns ausreichend mit tschechischen Kronen zu „versorgen“.
Die Brauereitradition in Pilsen beginnt bereits mit der Gründung der Stadt im Jahre 1295, als der König Wenzel II. den 260 Pilsner Bürgerhäusern das Braurecht erteilte. Schon die Eingangspforte der Brauerei mit ihrem Neorenaissancestil gebauten Brauereitor beindruckte uns sehr. Während der Führung erfuhren wir, dass das Pilsner Urquell Lagerbier für mehr als zwei Drittel aller weltweit hergestellten Biere die Inspiration der bis heute verwendete Bezeichnung Pils, Pilsner, Pilsener war. Vom Besucherzentrum aus sind wir mit dem werkseigenen Bus zu einer der modernsten und größten Abfüllanlagen der Welt, die mit einer Kapazität von 120.000 Flaschen pro Stunde hervorsticht, gebracht worden. Schließlich wurde uns das Herz der Brauerei – drei Sudhäuser quer durch die Jahrhunderte – gezeigt.
Als finalen Höhepunkt durften wir in den historischen Kellern der Brauerei das unfiltrierte Pilsner Urquell verköstigen.
Höhepunkte Prags
Nachdem wir am ersten Abend das Nachtleben der Moldaumetropole eigenständig erkundet haben, konnten wir am nächsten Morgen sogleich unsere Sportlichkeit unter Beweis stellen, denn Herr Martin hat uns einmal durch ganz Prag und den wohl steilsten Berg zur Prager Burg „hinaufgejagt“, damit wir rechtzeitig mit der Stadtführung beginnen konnten.
Vor dem Erzbischöflichen Palais trafen wir unsere Stadtführerin, die uns die Prager Burg inklusive des Veitsdomes zeigte und uns die geschichtlichen Hintergründe zu den Gebäuden sehr detailliert und fachlich fundiert erklärte. Uns wurde u.a. auch das Gebäude, von welchem es zum Prager Fenstersturz kam gezeigt. Nach der Besichtigung der Prager Burg gingen wir zu Fuß durch die Kleinseite zur Karlsbrücke hinab. Über die älteste und wohl bekannteste Prager Brücke kamen wir zum Clementinum und dann weiter zum Judenviertel. Durch das Judenviertel mit seinen Synagogen und dem weltbekannten Friedhof gelangten wir nach drei Stunden Fußmarsch zu unserem letzten Ziel, dem Altstädter Ring mit seiner weltberühmten astronomischen Uhr.
Festung Theresienstadt
Am Samstag unternahmen wir einen Ausflug nach Theresienstadt. Die Stadt Theresienstadt hat eine einzigartige Geschichte: Sie entstand Ende des 18. Jahrhunderts als Festung. Während die Verteidigungsanlagen der Stadt niemals in einem Krieg bestehen mussten, wurden die der Kleinen Festung seit Anfang des 19. Jahrhunderts als Gefängnis genutzt.
Das tragischste Kapitel der Stadtgeschichte ist die deutsche Besetzung im Zweiten Weltkrieg: In der Kleinen Festung richtete die Gestapo ein Gefängnis ein, die Stadt selbst wurde zu einem Ghetto, einem Konzentrationslager für Juden. Wir erfuhren, unter welchen menschenunwürdigen Umständen die Juden, aber auch Systemgegner des Dritten Reichs, von den Nazis behandelt wurden. Etwa 32.000 Personen wurden während der Jahre zwischen 1940 und 1945 hier eingeliefert, inhaftiert und dann in andere Konzentrationslager und Zuchthäuser überstellt.
Den Nachmittag hatten wir dann in Prag zur freien Verfügung, so dass jeder auf eigene Faust das Flair der Metropole nochmals auf sich wirken lassen konnte.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir insgesamt drei sehr schöne und abwechslungsreiche Tage auf unserer Studienfahrt hatten, die wir wohl nicht so schnell vergessen werden.
Ein Dankeschön ergeht auch nochmals an das Lehrerteam, das uns auf der Pragfahrt begleitet hat.
Jana Breitenbach, Tizian Lömpel (beide BW12b),
Christoph Martin, Studienrat