Am 14. und 15. Dezember 2015, besuchten die beiden Klassen BTW 13 und BT 12a das Schweinfurter Theater, um sich von der Inszenierung „Die Blechtrommel“ begeistern zu lassen.
Nach dem Tod von Günter Grass, einem der begabtesten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts, erregte sein bekannter Roman „Die Blechtrommel“ (1959) neue Aufmerksamkeit in der Gesellschaft. Das kritische Werk spielt in der Zeit des Nationalsozialismus und handelt von dem kleinen Oskar, der beschießt, nicht mehr weiter zu wachsen. Seit seiner Geburt ist sein Gehirn vollständig entwickelt. Mit drei Jahren erkennt er, dass Kind zu bleiben das Leben viel einfacher machen wird. Er kann so den Lügen und der Gewalt in der Erwachsenenwelt entfliehen. Seine Außenwelt behandelt ihn weiterhin unwissend wie ein Kleinkind. Die Blechtrommel, die ihm seine Eltern zum dritten Geburtstag schenkten, begleitet Oskar sein ganzes Leben. Bekommt der kleinwüchsige Egoist seinen Willen nicht, macht er sich seine außergewöhnliche Stimme, die Glas zerspringen lässt, sowie die Blechtrommel zu Nutze. Der keine Oskar, welcher als Sonderling und Störenfried der Gesellschaft aufstößt, kämpft sich durchs Leben, bis er mit 30 Jahren seine Blechtrommel weglegt, zu wachsen beginnt und schließlich in einem Irrenhaus landet.
Eindrücke einer Schülerin:
Mit geringen Erwartungen machte ich mich auf ins Schweinfurter Theater. Die kurze Einführung im Unterricht ließ die Motivation auch nicht steigen. Eine verstörende Geschichte, die auf den ersten Blick weder Hand und noch Fuß hat.
Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Die Inszenierung stellte gekonnt das Gesellschaftskritische in Grass Werk dar, begeisterte und schockierte. Nicht nur die dramatische Umsetzung der zahlreichen sexuellen Szenen aus der literarischen Vorlage, sondern auch die Darstellung der unterschiedlichen Wesenszüge bzw. die Charaktereigenschaften der Hauptfigur fesselten mich. Die Akteure schafften es, eine so abstrakte und verwirrende Geschichte schauspielerisch darzustellen, sodass ein logischer Handlungsstrang erkennbar und Grass' Kritik an der damaligen Gesellschaft deutlich widergespiegelt wurde. Meine Erwartungen wurden also vollkommen übertroffen. Nachdenklich, aber durchaus zufrieden verließ ich nach der Vorstellung das Schweinfurter Theater.
Katrin Büttner, BTW 13
Eindrücke eines Schülers:
Auch die Klasse BT12a machte sich am 15.Dezember 2015 auf den Weg, um sich die Theatervorstellung „Die Blechtrommel“ anzusehen. Durch zwei im Unterricht vorgetragene Referate zu G. Grass und zum Roman waren wir schon im Voraus informiert, was zum Verständnis des doch teils schwer zu erfassenden Stücks hilfreich war. Da die Handlung eher unrealistisch erschien, gingen wir ohne große Erwartungshaltung in die Vorstellung.
Die Aufführung überzeugte dann doch durch ein gut durchdachtes Bühnenbild, das Ensemble brillierte u.a. durch eine Glanzleistung des Hauptdarstellers, der die Kleinwüchsigkeit Oskars gelungen darstellte. Nach der Pause ging es dann munter weiter, wobei es doch so manche Szene gab, die wohl hätte gekürzt werden können. Besonders in Erinnerung blieb uns eine Szene, in welcher Brausepulver in der Hand einer Schauspielerin mit (Oskars!) Spucke gemischt und gegessen wurde, was Ekel und bei manch einem Belustigung auslöste.
Alles in allem war es ein gelungener Abend, den wir nicht so schnell vergessen werden.
Pascal Gerber, BT12a