Was man schon mal anschauen, lesen, machen könnte...
Portfolio-Arbeit ist im Fach Deutsch wahrlich keine Erfindung des neuen Lehrplans an den bayerischen Berufs- und Fachoberschulen, allerdings hat sich die Portfolio-Arbeit auch kaum je zuvor besser mit den Unterrichts-Anforderungen eines Lehrplans verbinden lassen. Dezidiert gewünschte Kompetenzzuwächse bei den Schülerinnen und Schülern und mehr Handlungs- und Produktionsorientierung im Unterricht lassen sich mit der Portfolio-Arbeit bestens erreichen und dokumentieren.
Sehr offen lautete dann auch die Themen- und Aufgabenstellung für die Schülerinnen und Schüler in der Klasse BT12a, die unter dem Motto „was man schon mal anschauen, lesen, machen könnte ...“ ihren persönlichen Kulturtipp samt einer kleinen Broschüre dazu entfalten sollten.
Und da, so Deutschlehrerin Margarete Brand, kam vieles zusammen. Mit Buch- und Filmempfehlungen, mit Festivals-Tipps oder Besuchen von Sehenswürdigkeiten und mit spannenden Freizeitaktivitäten warteten die Kulturprogrammmacherinnen und -macher aus der BT12a auf.
Die im Zuge der Recherchearbeit entstandenen Broschüren zeichnen sich alle durch Eigenständigkeit und Originalität aus, aber die Blaupause für den Aufbau der Broschüre war verbindlich vorgegeben und abzuarbeiten.
Wie sieht so ein Heft nun aus?
Der Beschreibung des gewählten Gegenstands folgt eine möglichst lebendige, anschauliche und überzeugende Begründung, weshalb es sich zum Beispiel lohnen könnte, einmal das Deckengemälde von Giovanni Battista Tiepolo im Treppenhaus der Würzburger Residenz intensiv und genau zu betrachten.
Oder aber, was ist dran an einem gelungenen Ausflug zum Schweinfurter Baggersee? Warum sollte man die etwas längere Anreise nach München in den Englischen Garten in Kauf nehmen, auch das musste überzeugend dargelegt werden.
Und warum sollte man sich die Filme „Blindside“ oder „Honig im Kopf“ anschauen, warum kann eine Kanu-Tour auf der Wiesent ein erfüllendes Abenteuer sein? - Dies und vieles mehr sollten die kleinen Freizeit- und Kulturführer unwiderstehlich darlegen können.
Das ist gelungen, wie Brand ausdrücklich betont. Die Hefte überzeugten, weil sie liebevoll gestaltet und informativ gehalten sind. Eine Nachahmung empfiehlt sich.
Unsere Abbildung zeigt die Arbeiten von Luis Büttner, Fabio Henneberger, Martin Jeger, Benedikt Markert, Luisa Seßler und Maximilian Zink.
Rüdiger Klein