AfD hätte nur knapp acht Prozent erreicht
Die Juniorwahl an der Friedrich-Fischer-Schule hat doch einige Überraschungen gebracht.
Sozialkundelehrer Thorsten Kunkel, der die Juniorwahl zusammen mit seinen Fachschafts-Kolleginnen und -Kollegen organisierte, hatte bereits weit im Vorfeld der Juniorwahl ein wenig orakelt und vermutet, dass sich das FFS-Ergebnis vom Ergebnis im Freistaat wohl deutlich unterscheiden werde.
Vergleich mit Bayern- und Stimmkreis-Ergebnis
Wie im Bayern-Land insgesamt verliert die CSU auch bei den FFS-Schülerinnen und -Schülern deutlich. In Bayern kommt die CSU laut dem amtlichen Endergebnis für die bayerische Landtagswahl 2018 auf 37,2 Prozent Stimmenanteil. Das ist deutlich weniger als ihr im Stimmkreis Schweinfurt zufiel. In Schweinfurt konnte die CSU bei der Landtagswahl immerhin noch 41,7 Prozent der abgegeben gültigen Stimmen für sich verbuchen.
Bei der FFS-Juniorwahl konnte sich die CSU mit 27,0 Prozent der abgegebenen Stimmen auch als stärkste Partei behaupten, allerdings sitzen ihr die GRÜNEN da deutlich schärfer im Nacken als auf Landesebene, ganz zu schweigen vom Stimmkreis Schweinfurt.
Bei der Juniorwahl wurden die GRÜNEN wie auch in Bayern zweitstärkste politische Kraft. 20,4 Prozent der wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler gaben den GRÜNEN ihre Stimme. Im Stimmkreis Schweinfurt kamen die GRÜNEN nur auf 14,1 Prozent Stimmenanteil.
Die deutlichsten Abweichungen vom Bayern-Ergebnis
Zum Teil sehr deutliche Abweichungen vom bayerischen Wahlergebnis lassen sich aus den Wahlergebnis-Diagrammen für Bayern und die FFS herauslesen. Kamen die Freien Wähler in Bayern auf 11,6 Prozent der Stimmen, so langte es an der FFS nur für 6,1 Prozent (im Stimmkreis Schweinfurt waren es 9,0 Prozent).
Auch die AfD hat an der FFS weder ihr Bayern-Ergebnis noch das im Stimmkreis Schweinfurt erreichte Ergebnis einfahren können. Bei der Juniorwahl kam die AfD auf 7,7 Prozentpunkte. In Bayern erreichte sie 10,2 Prozent und im Stimmkreis Schweinfurt sogar 12,2 Prozentpunkte.
Überraschend stark haben die Junior-Wählerinnen und -Wähler die FDP gemacht. In Bayern kam die FDP mit 5,1 Prozent gerade einmal so über die 5-Prozent-Hürde und im Stimmkreis Schweinfurt wäre sie mit 3,8 Prozent der Stimmen sogar gescheitert. An der FFS hat sie aber 10,5 Prozentpunkte erreicht.
Die auch im ganzen Bayern-Land arg gebeutelte SPD, im Stimmkreis Schweinfurt konnte sie immerhin noch 10,1 Prozent der Stimmen holen, wäre nach dem Wahlergebnis der FFS-Juniorwahl noch deutlicher abgestürzt. Bei der Juniorwahl wäre sie auf 7,2 Prozent gekommen.
Anders als in Bayern insgesamt hätte aber die LINKE den Sprung in den Landtag geschafft. Bei der Juniorwahl kam die Linke nämlich auf 6,3 Prozent der Stimmen.
Bleibt als Fazit eigentlich nur festzuhalten, dass die FFS-Schülerinnen und -Schüler als Wählerinnen und Wähler nicht die Extreme suchen.
Und wenn man auf das AfD-Ergebnis sieht, kann man sogar sagen, dass sich die FFS-Schülerinnen und -Schüler von der Hetze der AfD nicht sonderlich haben beeindrucken lassen.
Solches sei hier ausdrücklich festgehalten, auch wenn das dem Autor möglicherweise einen Eintrag auf der „AfD-Meldeplattform“ bringt, auf der Lehrerinnen und Lehrer denunziert werden sollen, die angeblich keinen politisch-neutralen Unterricht im Sinne der AfD machen.
RÜDIGER KLEIN
Diagramme von Thorsten Kunkel