Nur einen Tag nach dem diesjährigen Tag der Deutschen Einheit besuchten über 400 Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften die Schweinfurter Filmwelt. Passend zum Datum stand Michael „Bully“ Herbigs neustes Werk „Ballon“ auf dem Programm. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine neue Komödie, wie „der Schuh des Manitu“, sondern um Herbigs erstes ernsthaftes Filmprojekt.
Über zwei Stunden verfolgten die Schüler die als Thriller inszenierte Flucht zweier ostdeutscher Familien aus dem thüringischen Pößneck in den Westen. Äußerst detailgetreu ließ Herbig die DDR des Jahres 1979 wiedererstehen und zeigte, wie eine der spektakulärsten Fluchten in einem selbstgebauten Heißluftballon gelang. Obwohl das erfolgreiche Ende der Geschichte den meisten Zuschauern von Anfang an bekannt war, schafft es der Film die Spannung über ganze zwei Stunden hinweg aufrecht zu erhalten. Die meisten Schüler fanden den Film interessant und manch einer gab zu oder war davon sogar überrascht, dass auch ein deutscher Kinofilm spannend sein kann. Vielleicht zog auch der ein oder andere Schüler einen Vergleich zu den heutigen Fluchtbewegungen und wurde sich mal wieder bewusst, dass es noch vor wenigen Jahren auch Deutsche gab, die selbst auf der Flucht waren.
Auch wenn der Film glücklich endet, nämlich mit der Ankunft der beiden Familien in Oberfranken, ging die reale Geschichte nicht nur positiv für die Geflohenen weiter. Auch nach der erfolgreichen Flucht verfolgte die Stasi das Schicksal der Geflüchteten im Westen und arbeitet perfide daran ihnen das Leben dort zu erschweren. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte…
Michael Albert, StR