Spanisches Brieffreundschaftsprojekt von Schülern der FW12f und FS12b
Es war ein ganz normaler Montag. In der ersten und zweiten Stunde hatten wir wie gewohnt Spanisch. Jedoch wurde der Unterricht noch viel aufregender als gedacht. Uns erwartete eine kleine Überraschung: Jeder von uns durfte einen Brief nach Spanien schicken! Um genauer zu sagen, nach Saragossa.
Unser Spanischlehrer, Herr Fackler, war dieses Schuljahr in der Schule Miguel Catalán in Saragossa. Er hat dort eine Klasse kennengelernt, die aus zwei Gründen für das Briefprojekt ideal erscheint: Es sind genauso viele Schüler wie bei uns im Spanischkurs und sie lernen kein Deutsch.
Äh, Moment: Heißt das, dass wir miteinander nur auf Spanisch kommunizieren können?
Ja, genau! Es wird eine Herausforderung sein. Wir lernen nicht mal seit einen halben Jahr Spanisch. Reicht das für eine Brieffreundschaft aus?
Den ersten Schritt machen wir!
In den Briefen haben wir davon geschrieben, was wir alles in den letzten fünf Monaten gelernt haben. Wir haben unter anderen über unsere Schule und Schulfächer berichtet, darüber, was es in unserem Wohnort alles gibt und was wir alles in unsere Freizeit gerne tun würden, wenn wir uns gerade mal nicht auf das Fachabitur vorbereiten...
Der stolze Brief wurde natürlich nicht per Computer erfasst, sondern ganz traditionell per Hand geschrieben. Das hat eine Menge Verzweiflung verursacht: Mit welchem Kuli soll ich schreiben? Mit der Farbe Blau oder Schwarz? Auf was für ein Blatt soll ich schreiben? Ist meine Handschrift leserlich genug?
Die Kaffeetasse wird auf jeden Fall ganz weit weg vom Schreibtisch gestellt.
Die Antworten kamen tatsächlich postwendend!
Wir waren darauf sehr gespannt, wie die spanischen Schülerinnen und Schüler unsere Briefe finden würden. Gleich am Montag nach den Osterferien war es so weit! Herr Fackler erwartete uns mit dem Umschlag in der Hand, in dem unsere Antworten schon die ganzen Ferien auf uns warteten.
Aber werden wir die Antworten der Schülerinnen und Schüler aus Saragossa überhaupt verstehen? Die Briefe wurden ausgeteilt. Wir waren sehr positiv überrascht, dass wir vor allem mit uns schon bekannten Formulierungen konfrontiert wurden. Aha, also ist diese Sprache nicht von unserem Spanischlehrer ausgedacht worden, sondern es gibt in Spanien anscheinend tatsächlich Menschen, die diese Sprache tagtäglich verwenden.
Wir haben sehr nette Briefe erhalten. Für eine Schülerin von uns wurde sogar von ihrer ganz neuen Brieffreundin angeboten, dass wenn sie nach Saragossa kommt, sie zusammen einen netten Teeladen anschauen könnten, da sie beide gerne Tee trinken. So schnell findet man Gemeinsamkeiten!
Das Projekt ist erfolgreich!
Jetzt sind wir wieder dran. Um auf in den Briefen gestellten Fragen antworten zu können, müssen wir ein bisschen selbst recherchieren und viel im Wörterbuch blättern. Jedoch können wir auch ganz viel von unserem Wissen Gebrauch machen, was uns natürlich sehr stolz macht.
Während des Verfassens unserer Antworten wird die Kaffeetasse jedenfalls wieder ganz weit weg vom Schreibtisch gestellt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Fackler für die schöne Idee mit diesem Projekt!
Hola y un saludo
Vivien Kalotai, FS12b