Beim internationalen Auftakt die Silbermedaille geholt
Bei der im März 2017 im slowenischen Maribor ausgetragenen Europameisterschaft im Sportschießen gelang der FFS-Schülerin Miriam Piechaczek (FT11a) von der Schützengesellschaft Königsberg zusammen mit der deutschen Juniorinnen-Mannschaft der Sportschützen auf Anhieb der Sprung auf das Siegerpodest. Von den ringgleichen Französinnen wurden die deutschen Juniorinnen nur deshalb auf den Silbermedaillenrang verwiesen, weil die Französinnen ihre 1118 Ringe mit einer größeren Anzahl an sogenannten Innenzehnern erreicht hatten. Das Wertungsregelwerk in einen Satz gefasst, erklärt Miriam in ihrer souveränen und fokussierten Art, dass es eben darauf ankomme, bei der Zielscheibe, auf die mit der Luftpistole aus einer Entfernung von zehn Meter geschossen werde, möglichst immer die Zehn im Zentrum, also die „Innenzehn“, zu treffen.
Drittplatzierte in der nationalen Qualifikation
Für die Teilnahme an der EM, so Miriam in einem Interview mit der FFS-Jahresberichts-Redaktion, standen jeder Nation jeweils drei Startplätze für die vier Altersklassen Juniorinnen und Junioren bzw. Damen und Herren zu. Um die Starterinnen und Starter der jeweiligen Nationalkader zu ermitteln, wurden vor der EM Qualifikationen ausgeschossen. Die Juniorinnen und Junioren müssen dabei jeweils zwei Wettkämpfe bestreiten, die Erwachsenen haben drei Wettkämpfe erfolgreich zu bestehen. Die drei besten Schützinnen und Schützen der verschiedenen Altersklasse hatten sich schließlich für die Teilnahme an der Europameisterschaft qualifiziert.
In einem Wettkampf werden bei den Juniorinnen bzw. den Damen in 50 Minuten je 40 Schüsse in vier Zehnerserien abgegeben. Als Drittplatzierte in der nationalen Qualifikation durfte Miriam Piechaczek dann mit zwei Teamkolleginnen zur EM nach Maribor fahren. Weil aber zwischen Qualifikation und EM nur drei Wochen Vorbereitungszeit lagen, stand für mich ein tägliches Training auf dem Programm und an den Wochenenden gab es zusätzliche Trainingseinheiten für den EM-Kader, erinnert sich die 18-jährige Schülerin an die extremen Anstrengungen der heißen Vorbereitungsphase, die mit einem individuellen Training am Olympiastützpunkt in München abgeschlossen wurde.
Tür an Tür mit der neuen Schießhalle
In unserem Hotel in Maribor, erzählt Miriam noch immer ganz begeistert, fand sich auch die neu eingerichtete Schießhalle und eine spezielle Halle für das Finale. Zunächst duften sie sich in einem „inoffiziellen Training“ mit dem neuen Schießstand vertraut machen. Das offizielle und somit auch letzte Training vor dem Wettkampf, das „Pre Event Training (PET)“, fand am Vortag der feierlichen EM-Eröffnung statt. Da durften alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer während einer Stunde Trainingszeit noch einmal ganz individuell auf den ihnen zugewiesenen Schießständen trainieren, an denen sie am nächsten Tag ihren Wettkampf bestreiten sollten. Dieses spezielle Training, fügt Miriam hinzu, dient den Schützinnen und Schützen dazu, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. So könne man bei diesem Training zum Beispiel einen passenden Filter für die Schießbrille auswählen, denn an jedem Schießstand herrschen andere Lichtverhältnisse – und auf die muss man vorbereitet sein, so Miriam.
Der frühe Vogel ...
EM-Wettkampfauftakt für die Juniorinnen war in Maribor schon um neun Uhr früh. Da waren Miriam und ihre Teamkolleginnen wie auch der Betreuerstab aber schon einige Stunden auf den Beinen. Um halb sechs Uhr morgens begann für die Sportschützin Miriam Piechaczek von der SG Königsberg bereits der Wettkampftag. Und es sollte ein unvergesslich guter Tag werden. Nach einem eher schwachen Start lag Miriams Team in der Teamwertung nur auf dem undankbaren zwölften Rang. Doch in der zweiten Runde stießen wir Juniorinnen aber schon auf Platz fünf vor, erinnert sich Miriam an eine sensationelle Aufholjagd. Mit einem unwiderstehlichen Finish und höchster Konzentration erreichten wir am Ende mit unseren Einzelergebnissen von 371, 371 und 376 Ringen und der Gesamtringzahl von 1118 Ringen noch den zweiten Platz, so Miriam begeistert. Damit waren wir ringgleich mit der französischen Juniorinnen-Mannschaft, verfehlten die Goldmedaille aber aufgrund der geringeren Anzahl von Innenzehnern, resümiert Miriam Piechaczek abschließend, wobei ihr freilich ein strahlendes Lächeln über das Gesicht huscht.