Schülerinnen und Schüler auf Entdeckungstour
Am 23.07.2024 machten sich die IVKl und die Klasse FS11c gemeinsam mit StRin Carmen Stimper und Dipl. Theol. Guido Spahn auf den Weg zum Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus. Abgesehen von einzelnen Lernenden, die dort bereits ein Praktikum absolviert hatten, konnten sich viele noch nicht so richtig vorstellen, was sie vor Ort erwarten würde, dementsprechend groß war die Vorfreude auf den Besuch in der Einrichtung.
Begrüßung und Einführung
Nach ihrer Ankunft wurde die Gruppe herzlich von einem Team von Fachleuten begrüßt, das sich bereit erklärt hatte, ihnen einen umfassenden Einblick in die Welt des Krankenhauses zu geben. Der Tag begann mit einer kurzen Einführung, die den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Abteilungen und Funktionen eines Krankenhauses näherbrachte. Es wurde schnell deutlich, dass ein Krankenhaus weit mehr ist als nur ein Ort, an dem Menschen behandelt werden – es ist ein komplexes System, das das Leben vieler Menschen verantwortet.
Betriebswirtschaftliche Aspekte und Karrieremöglichkeiten
Ein besonders interessanter Teil des Programms war der Vortrag über die betriebswirtschaftlichen Aspekte des Krankenhauses. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass das Management eines Krankenhauses viele Herausforderungen mit sich bringt – von der Finanzierung bis hin zur effizienten Nutzung von Ressourcen. Diskussionen über Kosteneffizienz und Qualitätsmanagement gaben den Anwesenden einen realistischen Einblick dahingehend, wie wichtig betriebswirtschaftliches Denken im Gesundheitswesen ist.
Darüber hinaus wurden den Schülerinnen und Schülern auch verschiedene Karrieremöglichkeiten im Krankenhaus vorgestellt. Dass dort Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen arbeiten, ist naheliegend, abgesehen von den „klassischen“ Berufsbildern im Gesundheitswesen gibt es jedoch eine lange Liste an weiteren vielfältigen Tätigkeiten. Beispielsweise war es sehr aufschlussreich und für viele sicher ermutigend, dass Probleme im Fach Mathematik ein Informatikstudium nicht von vornherein ausschließen. Im fachbezogenen, auf das Gesundheitssystem zugeschnitten Studiengang, der vom LEO angeboten wird, sei Mathematik gar nicht so wichtig, sondern es komme eher auf das Verständnis von Zusammenhängen und logisches Denken an. Für die angehenden Fachoberschulabsolventinnen und -absolventen waren die Ausführungen über die Perspektiven im Bereich Ausbildung und Studium mit dem LEO als Arbeitgeber in jedem Fall ein großer Gewinn, da sie zeigten, dass ein Krankenhaus ein spannendes Arbeitsumfeld und ansprechende Verdienstmöglichkeiten bietet.
Die Zuhörenden wurden ermutigt, Fragen zu stellen und ihre eigenen Interessen zu reflektieren. Das Konzept der LEO-Academy, die als Ausbildungsstätte für angehende Fachkräfte im Gesundheitswesen fungiert, wurde ebenfalls erläutert. Hier durften die Schüler erfahren, welche Zugangsvoraussetzungen und Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt.
Praktische Einblicke und Reanimationsübungen
Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs waren die praktischen Einblicke, die eine Abwechslung zu den interessanten Vorträgen boten. Unter Anleitung qualifizierter Fachkräfte hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Reanimationsübungen durchzuführen. Diese praktischen Übungen schärften nicht nur das Bewusstsein für die Bedeutung von Erste-Hilfe-Maßnahmen, sondern förderten auch Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein. Weiterhin wurde auch eine Station besucht und die Gruppe erhielt die Möglichkeit, mit den Mitarbeitenden vor Ort ins Gespräch zu kommen und spannende Dinge über ihren Arbeitsalltag, ihre Aufgaben und ihre Motivation für den Beruf zu erfahren.
Bau und Technik im Krankenhaus
Ein faszinierender Teil des Besuchs war die Besichtigung des technischen Bereichs des Krankenhauses. Alle, sowohl die Schülerinnen und Schüler, als auch die begleitenden Lehrkräfte StRin Anja Richter, StRin Christina Schmer, StRin Carmen Stimper und Dipl. Theol. Guido Spahn staunten nicht schlecht, als der Weg der Besucher in das technische Herzstück des Krankenhauses führte. Dieser Bereich ist normalerweise nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich und eröffnete eine spektakuläre Infrastruktur mit beeindruckenden Einblicken. Wussten Sie beispielsweise, dass die Notgeneratoren des Leopoldina am Tag bei vollem Betrieb 9000 Liter Diesel brauchen, um die Einrichtung am Laufen zu halten? Oder, dass selbstfahrende Wägen unterirdisch Gegenstände von A nach B transportieren? Diese Prozesse laufen im Verborgenen ab, sind jedoch von enormer Wichtigkeit und stießen bei den Anwesenden auf großes Interesse.
Fazit
Der Besuch im Krankenhaus war für die Schulklassen nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend. Die Schülerinnen und Schüler erlebten hautnah, wie wichtig und vielseitig das Arbeitsfeld Gesundheit ist. Dabei wurden nicht nur die medizinischen Aspekte beleuchtet, sondern auch die ökonomischen und technischen Herausforderungen, die den Betrieb eines solchen Hauses prägen.
Die aufgeschlossenen Fachleute, die ihr Wissen und ihre Leidenschaft für das Gesundheitswesen teilten, sorgten dafür, dass der Ausflug bei den Schülern eindrucksvolle Spuren hinterließ. Vielleicht wurde bei dem einen oder anderen sogar der Gedanke an eine zukünftige Karriere im Gesundheitswesen geweckt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Guido Spahn für die Organisation und besonders bei den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Leopoldina-Krankenhauses, die sich Zeit für uns genommen haben und ihre Vorträge überaus schülerorientiert, interessant und lebendig gestaltet haben. In jedem Fall war es ein rundum gelungener Vormittag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Carmen Stimper, StRin