In unserer Projektwoche machten wir eine Exkursion und besuchten die psychiatrische Bezirksklinik in Hochstadt am Main, welche auf die Therapie von Suchterkrankungen spezialisiert ist. Zusammen mit unserer Klassenleitung und PäPsy Lehrerin Frau Jacob trafen wir uns am Morgen am Bahnhof in Schweinfurt und fuhren entspannt mit dem Zug los. Nach einem kurzen Fußweg zur Klinik, die sich in einem ehemaligen Kloster befindet, wurden wir freundlich in Empfang genommen und in einen Vortragsraum geführt. Dort angekommen hielten zwei Sozialpädagoginnen eine Präsentation über die Bezirksklinik und das Therapieangebot um uns einen ersten Einblick über die Einrichtung zu verschaffen. Sie gingen dabei auch auf Daten zum Substanzmittelmissbrauch und auf Sucht als psychische Erkrankung ein. Anschließend hatten wir die Gelegenheit, zwei Suchterkrankte der Klinik kennenzulernen. Sie erzählten sehr offen und anschaulich über ihre Krankheit und beantworteten geduldig unsere zahlreichen Fragen. Wenn wir uns nicht sicher waren, ob eine Frage zu persönlich ist, fragten wir vorsichtshalber, ob es in Ordnung ist, sie zu stellen. Die Patienten lehnten jedoch keine einzige Frage ab. Manche Antworten sind uns als Klasse sehr nah gegangen. Die Suchterkrankung aus der Sicht eines Betroffenen erleben zu dürfen, gab uns die einzigartige Möglichkeit, Dinge auf eine Weise zu verstehen, die für Außenstehende nur schwer ersichtlich ist. Auch der Einblick in die Sucht eines starken Alkoholikers öffnete uns die Augen im Hinblick darauf, wie schnell man in eine Sucht hineinrutschen kann, da in unserer Gesellschaft der Alkohol so normalisiert und leicht zugänglich ist. Nach diesem ausführlichen und langen Gespräch war noch Zeit für einen Rundgang über das große Gelände bei dem uns die Therapie- und Aufenthaltsräume gezeigt und erklärt wurden. Neben den Patientenzimmern, der Kantine, einem Gemüsegarten und einer Holzwerkstatt für Arbeitstherapie gibt es zahlreiche sportliche Angebote, wie zum Beispiel Kraftsport, Volleyball oder Bogenschießen. Den Therapiehund konnten wir leider nicht treffen, da dieser sich gerade im Einsatz befand. Wir bedankten uns herzlich für den eindrucksvollen Besuch und verabschiedeten uns dann. Vor der Heimfahrt legten wir einen kurzen Stopp beim einzigen Minisupermarkt in dem kleinen Ort ein und Frau Jacob spendierte uns allen ein kleines Eis.
Wir blicken auf einen tollen und sehr interessanten Tag zurück! Vor allem ein Satz, den der Patient uns am Ende mit auf den Weg gab, blieb uns im Kopf: „Achtsamkeit. Gebt auf euch Acht! Ich wünsche euch alles Gute.“
Lisa Döpfner und Rebekka Theobald für die Klasse FS11b