Dokumentarfilmer Peter Ohlendorf zum Thema Rechts-Rock
Seit nun zehn Jahren besucht der Dokumentarfilmer Peter Ohlendorf regelmäßig unsere Schule, um mit seinem Film „Blut muss fließen“ mit unseren Klassen über rechtes Gedankengut und Rechtsextremismus ins Gespräch zu kommen. „Rechtsrock ist oft der Einstieg in die rechte Szene“, so Ohlendorf, wobei die rechte Szene ihr Bomberjackenimage der letzten Jahrzehnte ablegte und eher im blauen Anzug auftritt. Die untertitelten Lieder der Konzerte, die im Film gezeigt werden, zeigen in ihrer Wortwahl deutlich, welche Wurzeln dieses Gedankengut hat: „Blut muss fließen knüppeldick, wir sch… auf die Judenrepublik.“
Zunehmender Antisemitismus
Angesichts des wachsenden Antisemitismus in unserem Land, mahnt der Film zum Nachdenken über die Werte unserer Demokratie, wofür wir einstehen und wie wir unser Miteinander in einer „bunten“ Gesellschaft, wie sie sich auch in der Stadt Schweinfurt und an unserer Schule zeigt, gestalten wollen. Wenn, wie in dem am 6. April 2024 in der Süddeutschen Zeitung erschienenen Artikel „Hiergeblieben“ der Journalist Ronen Steinke berichtet, dass viele Menschen, die Rassismus erleben, bereits wieder auf „gepackten Koffern“ sitzen, falls Deutschland sich weiter nach rechts entwickelt, dann ist der Einsatz für unsere demokratischen Grundwerte gefragter dn je.
Nicht aufgeben
Ronen Steinke zitiert in seinem Artikel den jüdischen emeritierten Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik: „Alles hat seine Zeit. Eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen. Eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz. Eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen.“ Und nun sei eine Zeit für den Kampf, nicht fürs Aufgeben. Also nicht auswandern, nicht weggehen, sondern hierbleiben und für unsere demokratischen Werte kämpfen. Oder wie Steinke es formulierte: „Wir bleiben. Ist nämlich unser Land. Ihr könnt ja gehen.“
Sich zeigen statt verstecken
Und so haben wir unser Banner aufgespannt und sind für die Demokratie auf die Straße gegangen, denn: Nie wieder ist jetzt!
Peter Ohlendorfs Film und die anschließende Diskussion mit den teilnehmenden Klassen war durchaus von Nachdenklichkeit und Bestürzung geprägt, der Nachhall bei den Gesprächen in den Unterrichtsstunden zeigte, wie notwendig solche Veranstaltungen sind.
Corinna Lindacher, OStRin
Projektleiterin „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an der FFS