Game-Test im Fach Geschichte
Ja, und zwar sehr gut! Das konnten die Schüler*innen der FVKlb am Freitag vor den Herbstferien auf ihrer "Mission 1929" selbst austesten. Gemeinsam mit Herrn Götz Kolle und in Zusammenarbeit mit dem Weimarer Republik e.V. durchlebten sie nämlich die gezielte Zerstörung der Weimarer Republik in Form eines Computerspiel-Tests.
Eintauchen in die Welt der Weimarer Republik
Dabei schlüpften sie in die Rolle der Eva Neumann, einer wissbegierigen, jungen Journalistin im Berlin des Jahres 1929. Auf ihrer Suche nach der nächsten guten Geschichte, die Eva mit ihren immer knapper werdenden Papiervorräten veröffentlichen will, begegnet sie hierbei fünf weiteren Figuren unterschiedlicher Gruppierungen der Weimarer Republik. Ihre Warnungen und Berichte vor der absichtsvollen und - aus der Rückschau betrachtet - unaufhaltbaren Zerstörung der Republik verfasst der Spielcharakter der Eva dabei regelrecht gegen die Zeit und immer in der Hoffnung auf eine große Leserschaft ihrer Artikel.
Reflexion und Evaluation des Spiels
Nach einem kurzen Tutorial und etlichen "Ahhhs" und "Ohhhs" von Seiten der Schüler*innen beim Begreifen des Spielverlaufs wurde der Game-Test auf den Schul-Ipads und teilweise auch auf mitgebrachten Geräten gestartet. Das Spiel wurde dann in der Gruppe auf Herz und Nieren geprüft.
Anschließend gingen die teilweise sehr Gaming-erfahrenen FVKlb-ler*innen in den Dialog mit Herrn Kolle, gaben ihre Einschätzungen zum Spiel ab und evaluierten dieses ausgiebig.
Einordnung des Spiels und Einblick in die Spielentwicklung
Im Anschluss daran erklärte der Referent anschaulich die Hintergründe und Gedanken bei der Entwicklung des Spiels und ermöglichte den Schüler*innen einen tieferen Einblick in dessen Entwicklung. Dabei erfuhren sie auch, wie wichtig nicht nur die Kenntnisse im technisch-digitalen Bereich, sondern vor allem auch die Ausgestaltung der Historie der einzelnen Spielcharaktere ist. Diese Liebe fürs Detail, gepaart mit der konsequenten Verwendung historischer Originalquellen machte das Spiel zu einem Zeitvertreib mit pädagogischem Inhalt, ohne dass dieser penetrant in den Vordergrund gestellt wurde. Vielmehr offenbarte sich der didaktische Wert erst im Nachgang so richtig und es wurde einmal mehr bewusst, wie wichtig die Demokratie und die Bewahrung und der Schutz dieser sind.
Eigene Zeitreisen
Wer nun also Feuer gefangen hat und sich auch einmal in die Rolle der Journalistin Eva Neumann begeben möchte, der kann das Berlin des Jahres 1929 unter dem Titel "Mission 1929 – Freiheit unter Druck" (http://mission1929.de und Deutschlandfunk) im Internet besuchen oder direkt beim Weimarer Republik e.V. beitreten und in die Welt der Weimarer Republik spielerisch eintauchen: https://hdwr.de/ und https://www.weimarer-republik.net/
Verena Hebig, Oberstudienrätin