IHK-Vertreter Meinolf Brinkmöller warnt vor Praxisferne
Schauen Sie sich die Tageszeitungen an, so viele Ausbildungsplatzangebote wie Sie da zurzeit finden, gab es schon Jahrzehnte nicht mehr, eröffnete Schulleiter Harald Bauer den IbA-Tag (Informationstag berufliche Alternative) im Schuljahr 2021/2022. Diese umfassende Infoveranstaltung, die an der FFS regelmäßig am Schuljahresende stattfindet und von einem Lehrer*innen-Team mit Sania Grimm an der Spitze organisiert wird, startet immer im Audimax der FH-W-S und wird dann an der FFS mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung, Handwerk, Industrie, Handel und Banken fortgesetzt.
Deutlich wurde im Grußwort von Schulleiter Bauer allerdings nicht nur, dass mittlerweile alle Branchen händeringend nach Auszubildenden suchen, sondern auch, dass das Abitur an der FFS ein optimales Fundament für Studium und Ausbildung ist. Dennoch gebe es aber auch Wege, die beruflichen Erfolg versprechen, wenn es mit dem Abitur nicht klappt. Daher auch der Titel der Veranstaltung „Berufliche Alternative“.
Dieser Überzeugung schloss sich Meinolf Brinkmöller von der IHK Würzburg-Schweinfurt mit Überzeugung und weiteren Fakten gerne an, als er die verschiedenen Möglichkeiten präsentierte bzw. die Wege aufzeigte, die sich für Schülerinnen und Schüler beispielsweise der FFS anbieten, die nicht ganz so erfolgreich an der Fachoberschule sind. Grund zu verzweifeln gibt es ohnehin nicht in einer Zeit, in der Schulabsolvent*innen der rote Teppich ausgrollt wird.
Praxisferne als Gefahr für das Wirtschaftssystem
Der berühmte Nürnberger Trichter helfe nichts, so Brinkmöller, wenn junge Leute an der falschen Schule gelandet seien oder sich ins falsche Studium und die falsche Ausbildung gestürzt hätten.
Praxiserfahrungen werden jedoch in allen Wirtschaftsbereichen hochgeschätzt, erklärte Brinkmöller. „Fügen Sie Ihrem Schulabschluss eine Ausbildung hinzu“, riet er, „studieren können Sie immer noch“. „Sie werden reifer, sammeln Erfahrungen, können möglicherweise in Ihrem Ausbildungsbetrieb schneller reüssieren und haben in einem anschließenden Studium die Chance auf elternunabhängiges BAFÖG bzw. beim Dualen Studium wird Ihnen das Studieren sogar noch vergütet“, zählte Brinkmöller die Vorteile der Praxisnähe auf, die die schulische Bildung an Berufs- und Fachoberschulen biete. Die aber eben auch in den Lehrberufen und den damit möglicherweise kombinierten Studiengängen gegeben sei.
Klar, um diese Zusammenhänge zu verstehen und als Vorteile oder Chancen für sich zu begreifen, brauchte es dann tatsächlich keinen Nürnberger Trichter für die lebensklugen Schüler*innen der FFS. Und so strömten Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen schließlich in Scharen zu den anschaulichen Vorträgen der Referentinnen und Referenten, die dem Ruf der FFS zum IbA-Tag 2022 einmal mehr gerne gefolgt sind.
Die teilnehmenden Akteure: IHK Würzburg-Schweinfurt, Bundespolizei, Fresenius Medical Care, ZF Friedrichshafen, Bayerisches Rotes Kreuz, Sparkasse Schweinfurt, Schaeffler, Riedel Bau, Deutsche Telekom, FIS Informationssysteme und Consulting, Fränkische Rohrwerke, Handwerkskammer Unterfranken und die AOK Schweinfurt.