Zahlreiche Teilnahme am Wettbewerb und am Voting
Im Zuge des Projektes „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ sollten sich die Schüler*innen der 12. Klassen mit dem Thema „Verstöße gegen die Menschenrechte“ befassen. Ein aktuelles Beispiel sollte recherchiert werden und in Beziehung zu einem frei zu wählenden Artikel aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 gesetzt werden. Für die grafische Umsetzung war einzig vorgegeben, kein klassisches Lernplakat, sondern eine Collage zu gestalten.
Die allesamt gelungenen Ergebnisse sind nach Abgabeschluss im E-Bau der FFS mehrere Wochen in einer kleinen Ausstellung präsentiert worden. Schließlich ging es an die Prämierung. Die sollten nach Möglichkeit alle Schüler*innen vornehmen, die aktuell die FFS besuchen. Also wurde ein QR-Code kreiert, den man scannen musste, um abstimmen zu können.
Auch dabei erwies sich die weitfortgeschrittene Digitalisierung unserer Schule neuerlich als ein besonderer Vorteil für alle. Es galt die drei besten Collagen zu ermitteln.
Hochachtung und Anerkennung
Am 15. März wurden die Sieger schließlich prämiert. Die Preisverleihung eröffnete unser Schulleiter, Herr OStD Harald Bauer. Alle Teilnehmer*innen am Wettbewerb und am Voting mochten daran erkennen, mit welcher Hochachtung und Anerkennung die Schulleitung allen begegnet, die sich an dem erfolgreichen Wettbewerbsprojekt in irgendeiner Weise beteiligt haben. Ehe die drei Gewinnergruppen ihre Ergebnisse präsentierten, blätterte unser Schulleiter in einer spannenden Zusammenschau in der Geschichte der Menschenrechte. Insbesondere wollte er nicht verhehlen, dass auch in Demokratien Menschenrechtsverletzungen präsent sind und man deshalb auch in Demokratien informiert und wachsam sein muss, damit diese nicht unter den Teppich gekehrt werden können.
Drei Gewinnergruppen und keine Verlierer
Das Plakat der drittplatzierten Gruppe im Wettbewerb beschäftigt sich mit der Überwachung der Menschen in der Volksrepublik China. Das dabei angewandte Social-Credit-System ist ein klarer Verstoß gegen den Artikel 12 der Menschenrechtserklärung, der das Recht auf Privatsphäre festschreibt. Der Versuch des chinesischen Machtapparates, die Bevölkerung vollständig und systematisch zu kontrollieren, indem man "Punkte" für ein wünschenswertes Verhalten vergibt und für ein negatives Verhalten Punkte abzieht, widerspricht dabei nicht nur dem Menschenrecht auf Privatsphäre, es führt auch zur Aberkennung eines Rechtes auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit.
Das Plakat der zweitplatzierten Gruppe befasst sich mit den Anliegen der Black-Lives-Matter Movement. Hier rückte besonders der Artikel 2 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung in den Fokus. Das Verbot von Diskriminierung aufgrund von „Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion […]“ wurde als Grundlage für die Collage gewählt. Der Schwerpunkt der Darstellung sollte hierbei auf der Diskriminierung wegen der Hautfarbe liegen. Die Abbildungen, die in die Collage eingearbeitet wurden, zeigen die schreckliche Wahrheit hinter der Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner in den USA. Wie die Benachteiligung dieser Menschen in den USA über Jahrhunderte institutionalisiert wurde, dafür stehen Opfer wie Rosa Parks und George Floyd beispielhaft.
Die erstplatzierte Collage stellt den Artikel 5 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung mit dem Folterverbot in den Mittelpunkt. Der syrische Präsident Bashar al-Assad bekämpft syrische Oppositionelle, besonders islamische Kräfte, mithilfe grausamster Foltermethoden. Das Gefängnis Saidnaya steht mit seinem Namen für Tod und Folter und es wird auch als Assads Todesfabrik bezeichnet. Dort werden Gefangene schrecklicher Folter unterzogen, sie werden geschlagen und auch angezündet. Dem Journalisten „Caesar“ war es möglich, Bilder von den grausamen Umständen an die Öffentlichkeit zu bringen, die in der Collage wiederzufinden sind.
Der Schulleiter bedankte sich im Anschluss an die Präsentationen und zeigte sich erfreut, dass die Schüler*innen seiner Schule Haltung und Bewusstsein an den Tag legen und nach ihrem Abitur als mündige und kritische Bürger*innen am demokratischen Diskurs in unserem Land teilnehmen.
Das Projekt hat gezeigt, wie wichtig es ist, trotz zahlreicher Anforderungen, denen sich jede*r im täglichen Leben ausgesetzt fühlt, Menschenrechtsverletzungen immer wieder zu benennen.
Wir danken allen Schüler*innen, die ihre Collage eingereicht haben und auf die Verletzungen aufmerksam gemacht haben. Und ein großes Dankeschön an Frau Müller-Erichsen und die anderen Lehrer*innen für die Betreuung während des Projektes.
Elisabeth Miller, Yessica Brucks mit der Unterstützung der gesamten FW12b