Umfassende Informationen und rege Diskussionen
Hauptmann Philipp Nürnberger und Hauptmann Christian Rumpel sind zwei der aktuell knapp 100 im Dienste der Bundeswehr aktiven Jugendoffiziere, die im Rahmen der Staatsbürgerlichen Bildung an Schulen im Bundesgebiet eingeladen werden können, um aus erster Hand über die internationale Sicherheitslage zu berichten.
OStR Thorsten Kunkel konnte für seine beiden Politik-und-Gesellschaft-Klassen (FT12a/b) die beiden „Bürger in Uniform“ jeweils zu einem spannenden Vortrag gewinnen. Die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen überraschten die Referenten mit einer Vielzahl fundierter Nachfragen zur Bedeutung und den Aufgaben der Bundeswehr im Rahmen der Nato-Mitgliedschaft Deutschlands und der sich daraus ergebenden Auslandseinsätze von Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten.
So wünschen sie sich die Informationsveranstaltungen zur politischen Bildung, erklärten beide Soldaten gegenüber der FFS-Homepage-Redaktion. Beide konnten sie großes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern der FFS wecken und konfrontiert wurden sie mit zum Teil recht kniffligen Nachfragen, die beide gerne differenziert beantworteten. Ganz egal ob Afghanistan oder Mali, ohne falschen Heroismus trugen Nürnberger und Rumpel souverän vor, dass man auch als Soldat auf Friedensmission immer wieder mit schrecklichem Leid, mit dem Unglück Unschuldiger oder der desaströsen Lage fragiler Staaten konfrontiert sei und die eigene Arbeit von entsetzlichen Niederlagen begleitet werde. Kriege, Bürgerkriege und kriegsähnliche Zustände egal in welchem Land der Erde ließen in aller Regel nur Verlierer zurück.
Philipp Nürnberger und Christian Rumpel erklärten offen und ungeschminkt, das insbesondere Afghanistan ein Debakel mit Ansage war und die Amerikaner ihre Verbündeten im Land am Hindukusch buchstäblich im Regen stehen gelassen hätten. Eine Klarheit und Aufrichtigkeit in der Sache, die die Schülerinnen und Schüler überzeugte. Eine Werbung also für die Kompetenz und die Expertise der demokratischen deutschen Streifkräfte, ohne auch nur einen Moment Werbung zu machen für die Bundeswehr als Arbeitgeber.
Auf Nachfrage der Homepage-Redaktion war dann aber doch noch zu erfahren, dass Hauptmann Nürnberger bei der Bundeswehr ein Studium der Bildungs- und Erziehungswissenschaften absolviert hat und Hauptmann Rumpel ein Bau-Ingenieurs-Studium. Er hat als Soldat insgesamt sogar vier Monate Elternzeit genommen. Manches bei der Bundeswehr also trotz der großen Herausforderungen im Soldaten-Beruf dann doch ganz „normal“.
Beide Klassen entließen die Referenten schließlich erst lange nach Pausenbeginn – eine bessere Resonanz auf eine Vortrags- und Diskussions-Runde an der FFS kann man sich kaum vorstellen.
RÜDIGER KLEIN